Murphy kennt den Weg

 

 

Murphy kennt den Weg
Murphy sitzt am Strand der australischen Insel Fraser Island.Foto: privat

Der Labradoodle Murphy hilft seinem blinden Frauchen, sicher zum Metzger oder zur Sparkasse zu gehen. Jetzt war er mit ihr sogar im Urlaub in Australien

Murphy ist ein ganz besonderer Hund. Er ist ein Blindenführhund. Das heißt: er kann Menschen, die schlecht oder gar nicht mehr sehen können, durch die Straßen ihrer Stadt führen, damit sie sicher zum Bäcker, zur Apotheke oder zur Sparkasse laufen können.

Murphy (das wird „Möhrfi“ ausgesprochen) ist ein Labradoodle, eine neue Hunderasse, eine Mischung aus Labrador, Retriever und Königspudel. Er ist noch keine drei Jahre alt, eine lange Zeit davon musste er fleißig lernen. Zunächst war er bei der Familie Neuland in Voerde, die hat ihn erstmal mit viel Liebe großgezogen, die drei Töchter haben viel mit ihm gespielt, er musste aber auch mal mit in die Straßenbahn oder ins Kaufhaus, damit er sich an viele Menschen gewöhnt und an Krach.

Eine Schule für Hunde

Danach kam Murphy dann in eine Spezial-Schule in der Stadt Alpen am Niederrhein. Dort hat der Chef, Siegfried Küch, erstmal getestet, ob Murphy sich auch wirklich eignet. So ein Blindenführhund muss nämlich nicht nur klug sein und nett, sondern er braucht auch Nerven aus Stahl . Damit er nicht sofort abhaut, wenn es auf der Straße mal einen lauten Knall gibt. Murphy hat gute Nerven.

Und er hat viel gelernt. 32 Hörzeichen kann er, so nennt man die Befehle. Wie das genau geht, können am besten Thomas und Anja aus Aachen erklären. Anja ist blind, deshalb lebt Murphy seit einigen Monaten bei ihnen. Wenn Anja also morgens einkaufen gehen will, legt sie Murphy ein bestimmtes Geschirr an, das mit einem Griff verbunden ist, den Anja in die Hand nimmt. Dann sagt sie: „Weg Apotheke“ oder „Weg Metzger“. Murphy weiß dann genau, was gemeint ist und geht los. Anja kann sich auf ihn verlassen. Er findet den Weg, hält an Straßen und Ampeln, bleibt stehen, wenn ein Hindernis im Weg ist. Zum Metzger geht er besonders gerne, manchmal gibt’s eine Scheibe Wurst. Kennt ihr ja auch.

Jetzt war Murphy sogar in Australien. Anja und Thomas haben da Urlaub gemacht. Und Murphy durfte sogar auf die Insel Fraser, dort dürfen andere Hunde eigentlich nicht hin, weil dort Wildhunde leben. Anja braucht Murphy aber, deshalb durfte er mit. Und wenn das Foto nicht täuscht, hat er sich am Strand auch pudelwohl gefühlt...

Matthias Maruhn

www.derwesten.de


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