Stellungnahme zum Rauswurf einer blinden Kunden aus einer Metzgerei (doxaid)

Zum Rauswurf  (Bericht siehe http://www.pnp.de/region_und_lokal/landkreis_deggendorf/deggendorf/622862_Hund-muss-draussen-bleiben-Blinde-Kundin-verlaesst-Metzgerei.html) einer blinden Frau mit ihrem Blindenführhund aus einer Deggendorfer Pferdemetzgerei erklärt Alexander Spörr , Vorsitzender von Dogxaid e.V., der Selbsthilfeorganisation der Blindenführ- und Servicehundehalter:


„Leider kommt es immer wieder zu Diskriminierungen im Einzelhandel. Dies geschieht in der Regel noch nicht einmal absichtlich, sondern aus Unkenntnis bzw. Angst gegen irgendwelche Verordnungen zu verstoßen.“ Dogxaid forderte daher bereits die Fraktionen im Bayerischen Landtag auf, mehr öffentliche Aufklärung über die Rechte behinderter Servicehundehalter zu betreiben. Dogxaid e.V. schlägt vor, dass bereits Auszubildende im Einzelhandel in der Berufsschule über die Rechte Behinderter geschult werden. Die zweite Möglichkeit, so Spörr, wäre ähnlich dem Jugendschutzaushang, die Rechte Behinderter in Einzelhandels- und Gastronomiebetrieben auszuhängen.

Alexander Spörr ist schockiert über die unsägliche Aussage des Lebensmittelüberwachungsbeamten Josef Schweiger: „Herr Schweigers Aussage, die Metzgereifachverkäuferin habe richtig gehandelt, ist mindestens seit der Reform der Lebensmittelhygieneverordnung im Jahre 2007 falsch.“ Das Bayerische Ministerium für Umwelt und Gesundheit stellte am 31. März 2011 schriftlich klar: „... Beim Mitführen von Blindenhunden durch blinde Menschen im Verkaufsraum liege somit grundsätzlich keine nachteilige Beeinflussung der Lebensmittel im Sinne der  Lebensmittelhygiene-Verordnung vom 8. August 2007 vor.“

Das Bayerische Justizministerium geht in derartig begründeten Rauswürfen von einem Verstoß gegen §19 Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz, und damit einer mittelbaren Diskriminierungen aus.



Autor: root -- 04.01.2013 10:25:18

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Kommentare: 1
  • #1

    Juicer Reviews (Freitag, 12 April 2013 10:24)

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